Systemische Familien­auf­stellungen

Systemische Familienaufstellungen, auch bekannt als Familienstellen, sind eine therapeutische Methode innerhalb der systemischen Therapie, die dazu dient, verborgene Dynamiken und Verstrickungen innerhalb einer Familie oder eines sozialen Systems sichtbar zu machen und zu bearbeiten.

Diese basiert auf der Annahme, dass Probleme und Konflikte in einer Person oft im Zusammenhang mit ihrer familiären Herkunft stehen bzw. übergenerationale Wurzeln haben.

Wesentliche Merkmale und Vorgehens­weise der
systemischen Familien­aufstellungen:

  1. Darstellung der Familienstruktur: Ein Klient wählt aus einer Gruppe von Teilnehmern oder mit Hilfe von Objekten (z.B. Stühlen oder Figuren) Stellvertreter für Familienmitglieder oder wichtige Personen aus. Diese Stellvertreter werden dann im Raum so positioniert, dass sie die Beziehungen und Dynamiken innerhalb der Familie widerspiegeln.
  2. Beobachtung der Dynamiken: Durch die Beobachtung der Stellvertreter und deren Interaktionen können unbewusste Bindungen, Loyalitäten, Konflikte und Traumata innerhalb des Familiensystems sichtbar gemacht werden. Die Stellvertreter berichten oft von Gefühlen und Empfindungen, die denen der realen Familienmitglieder entsprechen.
  3. Veränderung und Wiederherstellung der inneren Ordnung: Durch das Neupositionieren der Stellvertreter und das Aussprechen bestimmter Sätze können belastende Muster aufgelöst und neue, gesunde Ordnungen im Familiensystem etabliert werden. Dies soll den Klienten unterstützen, ihre eigenen Probleme besser zu verstehen und zu lösen.
  4. Systemische Prinzipien: Familienaufstellungen basieren auf bestimmten systemischen Prinzipien, wie dem Ausgleich von Geben und Nehmen, der Zugehörigkeit aller Familienmitglieder und der Anerkennung des Schicksals jedes Einzelnen.

Familienaufstellungen werden oft in Gruppen durchgeführt, können aber auch in Einzelsitzungen stattfinden. Diese Methode wird bei einer Vielzahl von Problemen eingesetzt, darunter familiäre Konflikte, Beziehungsprobleme, berufliche Schwierigkeiten und psychosomatische Beschwerden. Die Aufstellungen bieten den Teilnehmern die Möglichkeit, tiefere Einblicke in ihre familiären und sozialen Strukturen zu gewinnen und Wege zur Heilung und persönlichen Entwicklung zu finden.